Vortrags-Videos
Letzter medizinischer Rückhalt für die Kranken in der Region
- Aufzeichnung des Vortrags vom 15.02.2016 im Rahmen der 200 Jahre Uni-Klinikum Erlangen Jubiläumsveranstaltung „Medizinhistorische Bürgervorlesung“
"Human Rights in Healthcare" - Das Menschenrecht auf Gesundheit
Das „Emerging Fields Projekt „Human Rights in Healthcare“ erforscht für unsere Gesellschaft zentrale Fragen an der Schnittstelle von Menschenrechten und Medizinethik im Gesundheitswesen.
- Aufzeichnung des Vortrags vom 15.12.2014 im Rahmen der Vortragsreihe „Wissenschaft im Schloss“
Pest, Lepra, Syphilis - alte Seuchen, neue Bedrohungen?
Epidemien haben in der Geschichte stets eine große Rolle gespielt, sind jedoch gegenwärtig von unverminderter Aktualität. Die Krankheitsnamen „Pest“, „Lepra“ und „Syphilis“ stehen für jeweils spezifische Seuchenbedrohungen: das plötzliche Massensterben, die scheußliche chronische Ansteckungskrankheit und die mit moralischen Maßstäben gemessene sexuell übertragbare Krankheit. Der Vortrag erläutert, wie diese drei Seuchen in der Geschichte auftraten, wie sie wahrgenommen und bekämpft wurden und welche Ähnlichkeiten und Unterschiede zu gegenwärtigen Epidemien bestehen.
- Aufzeichnung des Vortrags vom 28.04.2013 im Rahmen der Event-Reihe „Wissenschaft auf AEG“
Die Ästhetik Europas – Klima, Charakter, Gesundheit – Hippokrates in Europa
- Autor: Prof. Dr. Karl-Heinz Leven
- Quelle: http://br.de/s/zO3WG5
- Aufzeichnung des Bayerischen Rundfunks, Januar 2014
Die Vielfalt des Normalen. Ambiguität als Problem für das naturwissenschaftliche Körperbild um 1900
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts möchte die moderne Medizin den an sich ambigen menschlichen Körper naturwissenschaftlich fassbar machen. Dazu bedient sie sich u.a. Vermessung und Typisierung, früher mit Hilfe der Anatomie, heute der Genetik. Doch das Eindeutig-machen von Körpern, das Definieren und Abgrenzen, ist schwierig und kann nie wertfrei geschehen. Naturwissenschaftlichkeit wirkt auch als Label, um die Deutungsmacht der Medizin in der Moderne zu rechtfertigen. Der Vortrag behandelt das Grundproblem naturwissenschaftlicher Ordnungsversuche des Körpers am Beispiel von Körpervermessung und -typisierung Anfang des 20. Jahrhunderts.
- Aufzeichnung des Vortrags vom 13.11.2013 im Rahmen der Universitätsringvorlesung „Vom Nutzen der Zweideutigkeit. Ambiguität als Chance und Problem“
Genetic Enhancement nach Savulescu: Verbesserung durch Selektion
Im ersten Teil dieser Überlegungen beschreibe ich die Vorgänge, mit denen sich Savulescu auseinandersetzt, und lege seine Argumente für das Prinzip der Fortpflanzungs-Wohltätigkeit dar, das er heranzieht, um zu erläutern, dass potentielle Eltern eine moralische Pflicht haben, nach künstlicher Befruchtung und Präimplantationsdiagnostik dasjenige Kind zur Implantation auszuwählen, bei dem die höchste Wahrscheinlichkeit auf ein gutes Leben gegeben ist. Im zweiten Teil stelle ich Gründe für die Selbstwidersprüchlichkeit von Savulescus Position vor und beschreibe, warum seine Sichtweise auf gewalttätige Weise diejenigen attackiert, die sein Prinzip ablehnen, weshalb ich sein Prinzip für unmoralisch erachte. Im Schlussteil skizziere ich Überlegungen, die andeuten, weshalb das Prinzip der Fortpflanzungsautonomie bezüglich der von Savulescu thematisierten Fragen moralisch angemessener ist als das Prinzip der Fortpflanzungs-Wohltätigkeit.
- Aufzeichnung des Vortrags vom 14.02.2013 im Rahmen des Collegium Alexandrinum
Standards guter wissenschaftlicher Praxis an der FAU
Vor allem Plagiate bei Dissertationen standen in letzter Zeit im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion. Verstöße gegen die Standards guter wissenschaftlicher Praxis kommen jedoch nicht nur im Rahmen von Dissertationsprojekten und nicht nur als Plagiat vor. Die Erscheinungsformen sind vielfältig: Fälschungen, Datenkosmetik, Schwindel bei Forschungsanträgen. Sie ergeben sich häufig durch den Druck der Geldgeber und der scientific community. Bei Dissertationsprojekten obliegt den Universitäten bei der Betreuung des akademischen Nachwuchses eine besondere Sorgfaltspflicht. Wie diese an der FAU wahrgenommen wird, soll die Podiumsdiskussion zeigen. Nach einem einleitenden Vortrag durch Dr. Rudolf Kötter vom Zentralinstitut für Angewandte Ethik und Wissenschaftskommunikation diskutieren hierzu Prof. Karl-Dieter Grüske, Präsident der FAU, Prof. Andreas Frewer, M.A., und Prof. Dirk Niefanger, die Mitglieder der "Kommission zur Untersuchung von Vorwürfen Wissenschaftlichen Fehlverhaltens" sind, Dr. Monica Mayer, Geschäftsführerin der Graduiertenschule der FAU, Prof. Franz Streng, Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht und Kriminologie sowie Dipl.-Physiker Philipp Schrögel, Master in Public Policy(MPP), der früher stud. Vertreter im Senat war und jetzt Doktorand an der FAU ist. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Frau Prof. Andrea Abele-Brehm, die Ombudsfrau der FAU ist.
- Aufzeichnung der Podiumsdiskussion vom 02.02.2012 im Rahmen des Collegium Alexandrinum
Eugenik in der Propaganda des Nationalsozialismus - Historische und aktuelle Perspektiven
Seit etwa 1900 bildete sich in Europa die „Eugenik“ heraus, die in Deutschland als „Rassenhygiene“ konzeptualisiert wurde. Sie zielte im Sinne von Züchtungsutopien auf eine Verbesserung der „Erbanlagen“ und verband sich mit nationalistischen und „völkischen“ politischen Strömungen. Namhafte Vertreter der naturwissenschaftlichen Medizin waren nach dem Schock des verlorenen Ersten Weltkriegs bereit, im Interesse der Wiedergewinnung der deutschen Machtstellung ein Programm zu entwickeln, das vom NS-Regime bereitwillig aufgegriffen wurde. Hierbei spielte eine bis in den Schulunterricht getragene Gesundheitspropaganda, die eindeutig die Ausgrenzung und Vernichtung „lebensunwerten Lebens“ thematisierte, eine wichtige Rolle. Das Beispiel der NS-Eugenik wird bis heute in bioethischen Debatten argumentativ verwendet, um Gefahren und Risiken herauszustellen bzw. durch eine „Nazi-Analogie“ bestimmte Entwicklungen zu diskreditieren.
- Aufzeichnung des Vortrags vom 24.01.2013 im Rahmen des Collegium Alexandrinum
Die Enhancement-Debatte: Ein Überblick
Das 21. Jahrhundert wird von vielen Experten als das „Jahrhundert der Biologie“ angesehen. Gerade biotechnologische Innovationen bringen neue ethische Fragen mit sich. Eine entscheidende Entwicklung ist, dass mit Hilfe von Biotechnologien nicht nur Krankheiten geheilt, sondern auch die bisherigen Grenzen des Menschseins gesprengt werden können. Der Mensch kommt in die Lage, sich selbst zu transformieren, aktiv in die Evolution einzugreifen und somit quasi wie Prometheus zum Schöpfer seines Selbst zu werden. Im ersten Teil des Vortrags stelle ich einige Fähigkeiten in Bezug auf eine Verbesserung vor, die im Rahmen der gegenwärtigen Enhancement-Diskussionen besonders intensiv erörtert werden. Im zweiten Teil werde ich ausgewählte Techniken präsentieren, mit denen menschliche Fähigkeiten gefördert werden sollen. Auf diese Weise wird die philosophische Einbettung der Frage des Enhancements von Emotionen und Moral deutlich, mit der ich mich im abschließenden dritten Teil auseinandersetzen möchte.
- Aufzeichnung des Vortrags vom 17.01.2013 im Rahmen des Collegium Alexandrinum
Ethik und Medizin in der DDR: Zur Einführung
Ungeachtet von unterschiedlichen historischen Wertungen der DDR bietet das Thema „Ethik und Medizin“ wichtige und differenzierende Einblicke in die Lebenswirklichkeit der Menschen. Die Qualität eines Staatssystems spiegelt sich meist am besten im Umgang mit den schwächsten Gliedern: Kranken, Behinderten, psychiatrischen Patienten, Inhaftierten, Sterbenden. Für das Themenfeld „Ethik und Medizin in der DDR“ stellt sich auch gut 20 Jahre nach der Wiedervereinigung eine Reihe von Fragen: In welcher Weise haben Marxismus-Leninismus und Sozialismus das Gesundheitswesen der DDR ethisch geprägt? Was sind die besonderen Spannungen für moralische Fragen des Handelns am Patienten? Wie haben sich Ärzte bei Konflikten zwischen hippokratischen Werten und staatlichen Vorgaben verhalten? Gab es eine stärkere Orientierung an humanistischen Traditionen oder sozialistischer Planerfüllung? Wie sind die Entwicklung und Aufarbeitung seit der Wende einzuschätzen? Der einführende Vortrag stellt Grundlagen der Medizinethik und ausgewählte Probleme des ärztlichen Handelns in der DDR strukturell vor. Am Beispiel von Opfern und Schreibtisch-Tätern – insbesondere Inoffiziellen Mitarbeitern des Ministeriums für Staatssicherheit – werden ethische Fragen des DDR-Gesundheitswesens exemplarisch problematisiert.
- Aufzeichnung des Vortrags vom 12.01.2012 im Rahmen des Collegium Alexandrinum
Astromedizin. Heilkunde unter Sonne, Mond und Sternen - Medizinhistorische Perspektiven
Dass die Bewegungen der Sterne und Planeten in direkter Beziehung zukörperlichen Vorgängen und Befindlichkeiten stehen, ist heutebestenfalls als "Aberglauben" akzeptabel. Von der Antike über dasMittelalter, die Renaissance und bis weit in die frühe Neuzeit war die"Astromedizin", so das moderne Kunstwort für ein heilkundliches Konzept,außerordentlich wichtig und beliebt. In Theorie und Praxis verbandensich Astrologie/Astronomie und Medizin. Die Vorhersage zukünftigerEntwicklungen, eben auch im Sinne der medizinischen Prognostik, war dasgemeinsame Anliegen. Der Vortrag erörtert die Verbindung von Sternen-und Heilkunde unter theoretischen und praktischen Aspekten, darunter dieFragen des Ursprungs von Pest und Syphilis.
- Aufzeichnung des Vortrags vom 07.12.2011 im Rahmen der Universitätsringvorlesung
„Schicksal, Freiheit und Prognose“
Ethische und rechtliche Probleme der Organspende
Die Möglichkeiten der modernen Transplantationsmedizin haben in den letzten Jahrzehnten für große Fortschritte bei der Versorgung von Patienten, aber auch wiederholt zu Diskussionen über ethische und rechtliche Fragen gesorgt: Wann darf das Organ eines Verstorbenen oder gar eines lebenden Menschen entnommen werden? Die Definitionen der Bedingungen des Todes und der Spende haben immer wieder zu intensiven gesellschaftlichen Kontoversen zur Ethik geführt. Wie kann die Organtransplantation nicht nur medizinisch-fachlich korrekt, sondern auch individuell und sozial gerecht geregelt werden? Grundsätzliche Modelle wie die Zustimmungslösung und die Widerspruchslösung werden vorgestellt und auf ihre philosophisch-ethische Konsistenz analysiert. Welcher Mensch soll bei gleicher Bedürftigkeit ein Organ transplantiert bekommen? Im Mittelpunkt des Vortrages stehen moralische wie auch rechtliche Fragen der Organspende und der so genannten Allokation: Damit ist die gerechte Verteilung von Gütern oder Ressourcen – in diesem Fall Klinikkapazitäten und Organe – auf potenzielle Empfänger gemeint. Wer soll in welcher Form das lebensrettende Transplantat erhalten, welche Kriterien sind sinnvoll und ethisch gerechtfertigt? Wie kann dieser schwierige Bereich politisch gestaltet werden? Der grundsätzliche Organmangel wie auch theoretische Fragen der Verteilungsgerechtigkeit werden problematisiert und in Bezug gesetzt zu Grenzfragen ärztlichen Handelns im Urteil der Medizinethik.
- Aufzeichnung des Vortrags vom 07.02.2007 im Rahmen des Collegium Alexandrinum